Ausgabung | anim | 2014 | 94 sec.
In der unilateral orientierten Weltordnung und deren bestimmenden Gesellschaftsführung werden stets die Existenz prägenden Ereignisse zur Gewohnheit oder entschwinden in Vergessenheit; dennoch gestalten sie autoritativ und konstitutiv unsere Präsenz.
Die medienreflektierten und im Internet zirkulierenden grafischen Informationen dieser Ereignisse werden als Found Footage zu grundlegenden Mustern verarbeitet. Diese Muster bilden eine Ornamentik, die sich zu dem architektonischen Aufbau des Bildes zusammenfügen und die kapitalistischen Strukturen unserer katastrophal ge- zeichneten Zustände verdichten.
Die rhythmischen Reize des Ornaments und seine durch Wiederholung summierende affektive bzw. suggestive Wirkung vergegenwärtigen die Notwenigkeit eines Ausweges und einer progressiven Lösung.
Gleichwohl verbergen sich in diesen Gleichnissen auch die friedvollen Zeichen einer Religion. Wiederholung ist ja auch Charakteristikum des Or- naments, und dieses wiederum gehört als Schrift und abstrakte Form zum Wesen der islamischen Kunst, die hier formell zur Basis der „Ausgrabun gen“ gelegt worden ist.